Drei Fragen an ...
Mario Huber
Lehrbeauftragter am Institut für Germanistik
Wenn Ihr Umfeld, Ihre Familie Sie fragt: Warum gerade Germanistik? Was antworten Sie darauf?
Weil es mich interessiert. Weil ich gerne mit und über Literatur arbeite und nachdenke. Weil ich Sätze schätze, die man zweimal lesen muss. Weil Reclam-Taschenbücher wirklich in Hosentaschen passen. Weil Reime nur der Anfang und nicht das Ende guter Lyrik sind. Weil man immer wieder auf den einen Text stößt, den man gerne schon vor Jahren gelesen hätte… Weil es mich wirklich interessiert. In Anlehnung an den Philosophen Günther Neukirchner darf man bei solchen Fragen auch gerne zurückfragen: Fällt euch nix Besseres ein?
Was mögen Sie am liebsten an Ihrer Arbeit?
Das Unterrichten in all seinen Facetten. Die langen Lesetage, bis man endlich – oder eher vorläufig – einen roten Faden für seine Gedanken findet, samt den vielen Entdeckungen und mentalen Halbkonzepten, die dabei entstehen. Das Zusammensuchen der unterrichtbaren Stoffe, das Austarieren der Einheiten und der Inhalte… und die hunderten Folien, die sich auf dem Rechner sammeln. Und dann, und vor allem: Das Arbeiten mit den Studierenden und die damit verbundene, ständige Herausforderung, verstanden zu werden.

Lehrbeauftragter am Institut für Germanistik
Was hat Sie im Zuge Ihres Studiums am meisten überrascht bzw. begeistert?
Was sich alles unter dem Schlagwort Germanistik versammeln lässt. Mit großer Begeisterung für schöngeistige Literatur und einer mäßigen Vorbildung ausgestattet, durfte ich von Anfang an viel Neues kennenlernen. Natürlich interessiert nicht alles gleichermaßen – und das ist auch nicht schlimm. Ist nicht die Literatur die Motivationsgeberin, dann ist es vielleicht die Jugendsprache. Oder es sind mittelalterliche Zaubersprüche. Oder, oder, oder. Durch ein breit aufgestelltes Studium, mit mediävistischen, linguistischen, literaturwissenschaftlichen, praktischen, theoretischen, verpflichtenden und freien Lehrveranstaltungen kommt man über die Jahre nach und nach der eigenen Begeisterung näher. Womit man schließlich, rundum geeicht und mit regelrechten Wassern gewaschen und gesalbt, dem familieninternen Neukirchner’schen Moment deeskalierender begegnen kann…

Studentische Mitarbeiterin am Institut für Germanistik
Anna-Katharina Bischoff
Studentische Mitarbeiterin am Institut für Germanistik
Wenn Ihr Umfeld, Ihre Familie Sie fragt: Warum gerade Germanistik? Was antworten Sie darauf?
Ich habe einen Studienabschluss in Rechtswissenschaften, war aber mit diesem Berufsfeld überhaupt nicht zufrieden, weil es einfach nicht zu mir gepasst hat. Da ich auf diese Weise aber bereits einen Plan B im Ärmel hatte, habe ich auf mein Bauchgefühl gehört und mich wegen meines Interesses an der Sprache und an Texten für das Germanistik-Studium entschieden.
Was hat Sie im Zuge Ihres Studiums am meisten überrascht bzw. begeistert?
Was mich zu Beginn des Studiums positiv überrascht hat, war der große Unterschied zwischen Germanistik und dem Deutschunterricht in der Schule. Während in der Schule alles nur oberflächlich behandelt wurde, tauchte ich im Studium sehr schnell immer tiefer ein. Dies hat bereits im ersten Semester eine große Begeisterung in mir ausgelöst.
Was fasziniert Sie persönlich am meisten an Ihrem Fachgebiet?
Ich habe für das Masterstudium den vertieften Schwerpunkt „Deutsche Sprache“ gewählt, weil mich die Sprachwissenschaft sehr fasziniert. Die Sprache dient sowohl als Träger der Gedanken als auch als Mittel zur Kommunikation, außerdem erschließt sich uns die Realität durch Sprache. Mit Sprache können wir darüber hinaus nicht nur auf die Vergangenheit, sondern auch auf die Zukunft Bezug nehmen. Hinzukommt, dass ohne Sprache überhaupt keine Forschung in egal welchen anderen Gebieten möglich wäre. Somit fasziniert mich an der Sprachwissenschaft die Sprache am meisten.
Isabella Managò
Universitätsassistentin am Institut für Germanistik
Was genau macht eigentlich jemand, der sich mit germanistischer Mediävistik beschäftigt?
Wir setzen uns mit der Sprache und vor allem mit der Literatur und Kultur des Mittelalters (und ihrer Rezeption) auseinander. An literarischen Texten ist besonders interessant, dass in ihnen unterschiedliche Diskurse, die die Menschen zu einer bestimmten Zeit beschäftigen, aufeinandertreffen und nicht selten miteinander in Konflikt geraten, hinterfragt, versöhnt oder modifiziert werden. Wir fragen uns in unserem Fachbereich also vor allem, wie ein mittelalterlicher Text bestimmte Bedeutungen erzeugt, indem wir seine literarische ‚Gemachtheit‘ und die kulturellen Voraussetzungen, die ihn geprägt haben, offenlegen. Das ermöglicht uns aufschlussreiche Einblicke in eine Epoche, die bis heute viele Menschen fasziniert, wie man beispielsweise anhand erfolgreicher Fantasy-Bücher, Filme und Serien sehen kann, die immer wieder aufs Neue mittelalterähnliche Welten entwerfen.

Universitätsassistentin am Institut für Germanistik
Sie sind von Heidelberg aus an die Geisteswissenschaftliche Fakultät der Uni Graz gekommen – wie gefällt es Ihnen hier, was sind die größten Unterschiede?
Es gefällt mir ausgesprochen gut hier und ich fühle mich sehr wohl. Die Stadt Graz ist wunderschön und fühlt sich irgendwie schon mediterran an. Nicht alle haben das Privileg an einem Ort arbeiten und leben zu dürfen, an dem andere ihren Urlaub verbringen! Und auch die Uni und das Institut für Germanistik bieten ein abwechslungsreiches Arbeitsumfeld mit ausgesprochen netten, aufgeschlossenen Kolleginnen und Kollegen, die alle interessante Forschungsgebiete bearbeiten. Der größte Unterschied zu Heidelberg ist vielleicht die Größe des Instituts. Obwohl hier ebenfalls viele junge Leute Germanistik studieren, gibt es sehr wenig Festangestellte. Andererseits hat es auch Vorteile in einer kleinen Gruppe zusammenzuarbeiten, denn dann kennt man sich und die unterschiedlichen Forschungsinteressen schnell gut.
Welche Bedeutung hat die Mediävistik in der heutigen Zeit?
Bei der Auseinandersetzung mit mittelalterlicher Literatur – und die ist beispielsweise auch in der Schule im Deutschunterricht möglich – werden wir mit Erzählwelten konfrontiert, die nicht Teil des Erfahrungshorizontes der heutigen Zeit sind. Diese Fremdheit vormoderner Texte mag vielleicht zunächst als Hürde erscheinen. Doch sind es gerade die eigentümlichen, irritierend anderen Denk- und Erzählweisen der Texte, die uns Selbstverständliches hinterfragen lassen und eine Auseinandersetzung mit unserer eigenen kulturellen und historischen Prägung auslösen können. Die mittelalterliche Welt ist für uns fremd genug, um unsere Denkgewohnheiten in Frage zu stellen. Zugleich, vor allem aufgrund der Sprache und des Kulturraums, nahe genug, um für unser gesellschaftliches Selbstverständnis relevant zu sein. Das sieht man nicht zuletzt an der bereits oben genannten, populären Faszination für mittelalterliche Welten, Figuren und Fabelwesen wie Ritter, Drachen und Einhörner, die offenbar bis heute Identifikationspotential bieten und nicht nur in Kinderbüchern, sondern auch in Computerspielen und auf Gummibärchen-Packungen – also überall – begegnen.

Dissertantin im Fach Neuere Deutsche Literatur und Lehrbeauftragte am Institut für Germanistik
Marietta Schmutz
Dissertantin im Fach Neuere Deutsche Literatur und Lehrbeauftragte am Institut für Germanistik
Womit beschäftigen Sie sich eigentlich genau?
In meiner Dissertation beschäftige ich mich mit deutschsprachigen Romanen um die Jahrtausendwende, die sich mit Arbeitsverhältnissen im Zeitalter der Digitalisierung auseinandersetzen. Interessant finde ich, dass die Literatur die Arbeitswelt der Zukunft überwiegend als Dystopie, also Negativvorstellung, entwirft. Auf der einen Seite stehen Visionen, in der die künstliche Intelligenz den Menschen (in seiner Produktivität) überholt und in den meisten beruflichen Sparten sogar abgelöst hat. Auf der anderen Seite wird von neuen prekären Arbeitsverhältnissen, vor allem im online-Dienstleistungsbereich (z. B. Clickwork, Content Management) erzählt; davon, dass die Monopolisierung bekannter Plattformunternehmen durch Ausbeutung einerseits und das unkontrollierte Sammeln von Daten andererseits ganz neue Ausmaße angenommen hat. Im Mittelpunkt der meisten Romane stehen letzten Endes auch sehr zentrale Fragen rund um das Menschsein. Was bedeutet es eigentlich für den Menschen, tätig zu sein bzw. es nicht sein zu können. Warum arbeiten wir daran, uns selbst abzuschaffen? Müssen wir uns vielleicht für eine neue Arbeitswelt optimieren (Stichwort human enhancement), selbst zu Cyborgs werden, damit wir mit den intelligenten Maschinen konkurrieren können?
Die eben beschriebenen Themen und Fragen werden ja auch in der soziologischen oder wirtschaftswissenschaftlichen Forschung behandelt. Warum lohnt es sich aber, gerade die Literatur danach abzuklopfen und was kann die Literaturwissenschaft darüber hinaus beleuchten?
Einerseits kann die Literatur Stimmungen aus einer Gesellschaft oder einem sozialen Gefüge vermitteln, die sich mit wissenschaftlichen Daten und Fakten nicht auf dieselbe Weise einfangen lassen. Zu den Möglichkeiten der literarischen Darstellung gehört z. B. die Vielstimmigkeit. Kunst appelliert immer auch an ein gewisses Empfindungs- und Einfühlungsvermögen, das dabei helfen kann, die (Arbeits-)Welt und wie sie sich verändert, nicht in schwarz/weiß zu sehen, sondern viele zu Wort kommen zu lassen und damit womöglich Ambiguitätstoleranzen zu fördern. Nicht zuletzt geht es bei der Beschäftigung mit der digitalisierten Arbeitswelt auch um die Arbeit des:der Schriftsteller:in unter veränderten Bedingungen der Produktion sowie der Rezeption. Das wäre aber das Thema einer anderen Dissertation.
Was sind Ihre beruflichen Pläne für die Zukunft und was würden Sie sich für Nachwuchswissenschaftler:innen in den Geisteswissenschaften wünschen?
Nach Abschluss meiner Dissertation würde ich gerne meine Forschung an einer österreichischen Universität fortsetzen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse in der Lehre weitergeben. Für mich und andere Jungwissenschaftler:innen in den Geisteswissenschaften wünsche ich mir, dass es in Zukunft mehr finanzielle Unterstützung sowie strukturelle Einbindung, v. a. auf der Promotionsebene, gibt. Aus eigener Erfahrung sowie durch Gespräche mit Kolleg:innen und Vorgesetzten weiß ich, dass sich der akademische Nachwuchs oft in unsicheren und/oder kurzfristigen Beschäftigungsverhältnissen aufhält, während der Weg in die nächste Qualifizierungsstufe mit Anstellung oftmals wie ein Glücksspiel erscheint.
Philipp Pfeifer
Projektmitarbeiter und Lehrbeauftragter am Institut für Germanistik
Schlägt Ihr Herz mehr für die Forschung oder die Lehre?
Ich denke, dass der universitäre Betrieb von der Vernetzung aus Forschung und Lehre lebt. So kann einerseits die Lehre von der Forschung profitieren, da neue Erkenntnisse und vertiefte Einsichten in verschiedene Forschungsfelder geboten werden können. Andererseits halte ich die Lehre auch für integral für die Forschung, da im Lehren und in den Fragen der Studierenden vielerlei Anstoß für bestehende oder neue Forschung entstehen kann. Mich selbst erfüllt sowohl das tiefe Eintauchen und Erforschen von Zusammenhängen als auch die Arbeit für und mit Studierenden mit großer Freude.
Was macht für Sie die Faszination Ihres Forschungsgebiets/Ihrer Dissertation aus?
Ich forsche zu Modalverben im Althochdeutschen, also zu einem durchaus speziellen Thema innerhalb der historischen Sprachwissenschaft. Besonders faszinierend finde ich die Beschäftigung mit der Geisteswelt von Menschen, die vor ca. bzw. über 1000 Jahren lebten. Hierbei interessiert mich nicht nur deren Sicht auf die Welt, sondern insbesondere deren Verständnis von Sprache. Wie agiert man kreativ mit einer Sprache, deren Schriftlichkeit erst in der Entwicklung ist? Welche grammatischen Regeln werden in einer Gesellschaft, die keine kodifizierten allgemein anerkannten Regeln hat, angewendet bzw. als solche verstanden? Wie sehr ist die deutsche Sprache in dieser frühen Phase anhängig vom Lateinischen? Und natürlich: Welche Methoden und Wege benutzen die Menschen dieser Zeit, um Wünsche, Fähigkeiten, Möglichkeiten und Notwendigkeiten auszudrücken, und wie werden diese richtig verstanden?

Projektmitarbeiter und Lehrbeauftragter am Institut für Germanistik
Wenn Ihr Umfeld, Ihre Familie Sie fragt: Warum gerade Germanistik? Was antworten Sie darauf?
Im Unterschied zu vielen meiner Studien- und Arbeitskolleg:innen habe ich nicht Germanistik studiert, weil ich Literatur mochte, sondern bin einer der wenigen (scheint mir), die Germanistik studiert haben, weil ich bereits in der Schule fasziniert von Grammatik war. Die Aussicht in etwas (doch relativ) Abstraktem wie Sprache klare Muster und Strukturen zu finden, übte schon immer eine große Anziehungskraft auf mich aus. Ich bin ohnehin der Meinung, dass die meiste (wenn nicht die ganze) Erkenntnis, die Menschen haben können, darauf basiert Muster und Strukturen in der Welt zu entdecken. Verbunden mit meinem großen Interesse für Sprache und Kultur, für Kommunikation innerhalb einer Sprachgemeinschaft und zwischen Sprachgemeinschaften bietet mir die Beschäftigung mit Germanistik so besonders spannende Einsichten. Und ist nicht der Moment der Erkenntnis eines der schönsten Gefühle im Leben?
Michaela Schirnhofer
Lehrbeauftragte am Institut für Germanistik
Wenn Ihr Umfeld, Ihre Familie Sie fragt: Warum gerade Germanistik? Was antworten Sie darauf?
Alles Sprachliche bzw. Textuelle sowie jegliche Form der – multimodalen – Kommunikation als ubiquitäre Konstante in den Medien, im Alltag und natürlich auch in den unterschiedlichsten Geistes- und Sozialwissenschaften hat mein (Forschungs-)Interesse bereits früh geweckt und da Sprechen, Schreiben und Lesen wohl als meine präferierten Tätigkeiten bezeichnet werden können bzw. sowohl Medien als auch Literatur seit jeher meine Hauptinteressen sind, lag ein Germanistikstudium und in Folge dann auch die wissenschaftliche Arbeit als Germanistin sehr nahe, da ich als Sprachwissenschafterin die Kommunikation sowohl in ihren Ursprüngen als auch in ihren aktuellen Ausprägungen erforschen wollte. Letztendlich habe ich mich dann vor allem dem text- und medienlinguistischen Bereich zugewandt und hier im Speziellen der Multimodalitätsforschung, da ein kompetenter Umgang mit Text-Bild-Ton-Konglomeraten gerade auch im Kontext immer neu hinzukommender Textsorten im medialen bzw. insbesondere auch im Social-Media-Bereich mittlerweile von höchster Relevanz ist und hier auch noch viel an Forschungsarbeit zu leisten ist – das ist ein Themenfeld, das auch für mich selbst höchst spannend ist und das ich auch gerne gemeinsam mit den Studierenden diskutiere.

Lehrbeauftragte am Institut für Germanistik
Was fasziniert Sie persönlich am meisten an Ihrem Fachgebiet?
Mich begeistern vor allem die Aktualität und die Dynamik des Forschungsgebiets der Medienlinguistik und die Vielfältigkeit des Untersuchungsgegenstands. Mit der Social-Media-Kommunikation ist es auch zu einer Demokratisierung der Publikationsverhältnisse gekommen, jede/r kann heute sehr einfach multimodale Texte produzieren und diese auch veröffentlichen, womit diese Texte auch Teil des sozio-kulturellen Diskurses werden und somit auch sozio-kognitiv existent. Bei all den Vorteilen und dem damit verbundenen immer größer werdenden Pluralismus an medial repräsentierten bzw. vermittelten Texten ist natürlich auch Qualitätssicherung, gerade auch im Kontext der Fake-News-Debatte, ein wichtiges Thema und damit verbunden auch multimodale Kompetenz bzw. „media literacy“. Der kognitive und kommunikative Umgang mit den neuen medientechnischen Möglichkeiten erfordert eben – sowohl auf Produzenten- als auch auf Rezipientenseite – auch ein spezielles Wissen, respektive spezielle Kenntnisse über die Nutzung der neuen Medien und damit zugleich auch ein Bewusstsein über die ihnen inhärenten Manipulationspotentiale, aber auch über ihre wissenskonstituierende Kraft. Gemeinsam mit den Studierenden analysiere ich daher in meinen Lehrveranstaltungen (massen-)mediale multimodale Texte sowohl textsemiotisch als auch textpragmatisch, was von den Studierenden sehr gut angenommen wird und was letztendlich auch dazu führen soll, dass sowohl die Gestaltung solcher Texte als auch deren Rezeption bewusster angelegt werden kann.
Was mögen Sie am liebsten an Ihrer Arbeit?
Das hohe Interesse, das der Medienlinguistik in meinen Lehrveranstaltungen von den Studierenden entgegenbracht wird, ist neben der hoch interessanten und aktuellen Thematik natürlich ein zusätzlicher Pluspunkt meines Forschungsbereiches. Auf theoretischer Ebene ist neben dem textlinguistischen und semiotischen Zugang auch der sprachphilosophische und medientheoretische sehr spannend bzw. generell auch der transdisziplinäre Zugang zum Untersuchungsgegenstand „Medien und Multimodalität“. Besonders wichtig ist mir bei meiner Arbeit, gemeinsam mit den Studierenden einen forschungsbasierten Blick auf die aktuelle (massen-)mediale Kommunikation zu werfen und hier das semiotische Wirkungspotential sowohl von Text als auch Bild und weiteren semiotischen Modi sowie auch deren Zusammenspiel zu analysieren. Dass man es hier stets mit sehr aktuellen Beispieltexten und auch neuen Texten zu tun hat, macht das Ganze sehr interessant und dynamisch. Mittlerweile erhalte ich etwa auch Arbeiten bzw. textlinguistische Analysen z. B. zu Social-Media-Postings (auch traditioneller Medien) oder auch zu In-App-Werbung usw. Allen gemeinsam ist ihre multimodale Machart sowie ihre hohe Dynamik im medialen Diskurs, oft verschwimmen hier ja auch die Grenzen zwischen öffentlicher und privater Kommunikation, zwischen Informationsfunktion und Appellfunktion usw. Die derzeitige Kommunikationslandschaft ist vielfältiger und textsortenreicher als jemals zuvor – das macht meine Arbeit als Medienlinguistin auch insbesondere spannend.