Interdisziplinäre Tagung am Zentrum für Kulturwissenschaften und am Institut für Germanistik der Universität Graz
6. bis 9. November 2013
Tagungsort: SZ 15.21, ReSoWi-Zentrum; Universitätsstraße 15, Bauteil A, 2. OG
Was wir wahrnehmen, erscheint uns als wirklich. Dass der ‚Schein‘ manchmal trügt, können wir zwar wissen, wahrnehmend aber nicht erleben. Die Sinne erschließen uns die Welt, aber sie sind in ihrer Erkenntnisfähigkeit an ein schmales Spektrum der Wirklichkeit angepasst. Das mikro- und makrokosmisch Dimensionierte entzieht sich uns. Es wird nur mit Hilfe technischer Medien anschaulich oder lässt sich überhaupt nur mathematisch fassen.
Solche Evidenzen machen den Prozess der Wahrnehmung zum Faszinosum und zum Problem. Seit jeher haben es sich die Wissenschaften zur Aufgabe gemacht, ihm auf die Spur zu kommen und den naiven Realismus unseres Welterlebens zu desillusionieren. Seit jeher war es aber auch das Anliegen der Künste, diese phänomenale Wirklichkeit zum Gegenstand eigener, ‚aisthetischer‘ Gestaltungsbemühungen zu machen.
Die Tagung soll die Erkenntnisse, die in den verschiedenen Wissenskulturen über das Phänomen der Wahrnehmung gewonnen wurden, vernetzen. Im Mittelpunkt der Vorträge und Diskussionen steht die Frage nach der Erkenntnisleistung der Sinne und der sinnlichen Erkenntnis der Kunst.