Mittelalterliche Texte werden oftmals unter ihrem Wert betrachtet – das mag an ihrem Alter, der Sprache, der Überlieferung liegen. Dennoch steckt viel Wissenswertes in ihnen. Deswegen haben Germanist:innen unter der Leitung von Wernfried und Andrea Hofmeister im Sommer 2012 an acht Orten in der Steiermark Spazierwege mit Schautafeln kreiert, passend zu den lokal verwurzelten Texten. Die Literaturpfade in Admont, Bruck an der Mur, Neuberg an der Mürz, Seckau, Stattegg, Unzmarkt-Frauenburg, Vorau und Wildon entführen die Besucher:innen seitdem in eine vollkommen neue Erfahrungswelt mit viel Hintergrundwissen zu den einzelnen Autoren. Ende des Vorjahres wurden die Stationen in die Obhut der acht Partner-Gemeinden übergeben, die diese Pfade weiterhin für die Öffentlichkeit erhalten .
Arbeitskoffer für die Schulklasse
Die aufwändig recherchierten Informationen zu den Texten und ihren Verfassern stehen aber nicht nur Spaziergänger:innen zur Verfügung. Sie wurden auch für den Unterricht aufbereitet und sind in einem didaktischen Lehrportal erfasst. „Wir hatten mit der Unterstützung zahlreicher Schulen die Möglichkeit, vor allem einem jungen Publikum dieses Wissen weiterzugeben. Mittelalterliche Literatur ist nicht aus der Zeit gefallen und verstaubt, sondern hochaktuell“, schildert Wernfried Hofmeister.
Virtueller Raum
Neuerdings können die Literaturpfade auch virtuell besucht werden: nämlich in der Literaturpfade-Doku, die das Zentrum für Informationsmodellierung der Uni Graz geschaffen hat.