Univ.-Prof. Anne-Kathrin Reulecke, Univ.Ass. Johanna Zeisberg (Institut für Germanistik)
Im Zuge von Modernisierung und Säkularisierung haben sich traditionelle Umgangsweisen mit Sterben, Tod und Trauer verändert und allgemeingültige Bilder vom Tod an Verbindlichkeit verloren. Für viele Menschen sind religiöse Vorstellungen vom Jenseits brüchig geworden – die existenziellen Fragen nach einem ‚Leben‘ nach dem Tod aber sind geblieben.
Derzeit erleben intensive Auseinandersetzungen mit dem Tod in öffentlichen Debatten, aber auch in Kunst, Literatur, Oper und Film eine Konjunktur. In den meist aus Tradition und Innovation zusammengesetzten Vorstellungen vom Jenseits spielen auch die Social Media eine maßgebliche Rolle, da sie die Übergänge zwischen Leben und Tod ganz neu befragen und die überkommenen Vorstellungswelten um eine technische und virtuelle Dimension ergänzen.
Die Veranstaltung fragt danach, mit welchen Bildern und Narrativen heute über ein Jenseits reflektiert wird. Welche Relevanz haben altbekannte Grenzgänger wie Odysseus, Orpheus, Aeneas und Dante und überlieferte Raumvorstellungen von Hades und Orkus, Himmel und Hölle? Aus interdisziplinärer Perspektive will die Tagung das Panorama heutiger Jenseitsvorstellungen im Spannungsfeld zwischen Überlieferung und Innovation abschreiten und den vielseitigen Jenseitskonzeptionen der Gegenwart auf die Spur kommen.
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