Im Nachlass von Carl Ehrenstein in der Israelischen Nationalbibliothek blieb dessen Briefwechsel mit Hans Fallada, versteckt in einem Archivkarton, Jahre lang unbeachtet – ein Zufallsfund, der wie eine Zeitkapsel in die 1930er Jahre zurückführt. Seit 1928 wirkte Carl Ehrenstein zwischen englischer und deutscher Sprache als Literaturagent in London. Die Sammlung der Briefe aus den Jahren 1934 bis 1938 dokumentiert den Dialog beider Autoren und zeugt von Ehrensteins erfolgreichem Bemühen, Falladas Romane über den Verlag Putnam & Co. In eine englischsprachige Öffentlichkeit zu vermitteln. Darunter auch Falladas letzten Roman „Jeder stirbt für sich allein“, dessen Publikation Putnam jedoch 1946 ablehnte. Das bewegte Nachleben des Romans erfuhr bei seiner Erstveröffentlichung auf Hebräisch im Jahr 2010 eine bemerkenswerte Fortsetzung: Er löste enorme Resonanz in Israel aus.
Vortrag: Stefan Litt (Israelische Nationalbibliothek Jerusalem)
Kommentar: Arndt Engelhardt (Franz Rosenzweig Minerva Research Center, The Hebrew University of Jerusalem)
Moderation: Birgit Erdle (Institut für Philosophie, Literatur-, Wissenschafts- und Technikgeschichte, Technische Universität Berlin)
Eine Kooperationsveranstaltung des Centrums für Jüdische Studien der Karl-Franzens-Universität Graz, der Israelischen Nationalbibliothek und des Instituts für Germanistik der Karl-Franzens-Universität Graz.
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