Am Freitag, 20. Juni 2014 fand an der Humbold-Universität zu Berlin ein internationales Kolloquium zum Thema "An der Grenze des Todes: Literarische und mediale Entwürfe der Gegenwart" statt. Auch Frau Univ.-Prof. Dr.phil. Anne-Kathrin Reulecke vom Institut für Germanistik der Karl-Franzens-Universität-Graz war mit einem Vortrag zum Thema 'Verlust schreiben: Roland Barthes' "Tagebuch der Trauer"' vertreten.
In der aktuellen Literatur, wie auch in anderen Feldern gegenwärtiger Kunst sowie in den Massen- und Kommunikationsmedien, lässt sich eine "neue Sichtbarkeit des Todes" beobachten. Deren Verhältnis zur Verdrängung von Sterben und Tod in der Moderne ist allerdings noch nicht ausgemacht. Ebenfalls umstritten sind die neuen Zwischenzonen zwischen Leben und Tod, die z.B. dank Hochleistungsmedizin oder medizinisch-juristischen Todesdefinitionen die gewohnten Grenzziehungen zwischen Leben und Tod herausfordern. Vor dem Hintergrund solcher Debatten um eine "neue Sterbekultur" fragt das Kolloquium nach den Formen und Möglichkeiten von Wahrnehmung, Wissen und Darstellung des Sterbens, aber auch anderer Grenzsituationen wie beispielsweise Demenz oder Trauer, in der Gegenwartsliteratur.