1984 wurden in Budapest Blätter einer bislang unbekannten, bebilderten Liederhandschrift aus dem späten 13. Jahrhundert entdeckt, die im österreichischen Donauraum entstanden ist. Dieser Fund bezeugt die frühe Textüberlieferung mittelhochdeutscher Lyrik in Österreich.
Diese Budapester Fragmente bildeten den Anknüpfungspunkt des vom Institut für Germanistik der Karl-Franzens-Universität Graz (Prof. Dr. Anton Schwob) und die Academia scientiarum hungariae der Universität Budapest (Prof. Dr. András Vizkelety) vom 13. bis 17. Oktober 1999 in Graz veranstalteten Symposions „Entstehung und Typen mittelalterlicher Lyrikhandschriften“. Es sollte unter Einbeziehung interdisziplinärer Aspekte Bilanz der Forschungen zu hochmittelalterlichen, aber auch zu spätmittelalterlichen Lyrikhandschriften gezogen werden. Gleichzeitig bot das Symposion Gelegenheit, neue Forschungsperspektiven zu entwickeln.
Begleitend fand von 27.09.1999 bis 16.10.1999 an der Universitätsbibliothek Graz die Ausstellung "Ich zôch mir einen valken ... . Das Budapester Fragment und andere mittelalterliche Lyrikhandschriften", gestaltet von Ute Bergner (UB Graz) und Karin Kranich-Hofbauer (Institut für Germanistik Graz), statt. Diese Ausstellung kann im Internet weiterhin über die Homepage der UB besucht werden.
Die Ergebnisse der Tagung wurden in einem Sammelband publiziert:
Entstehung und Typen mittelalterlicher Lyrikhandschriften. Akten des Symposiums 13. bis 17. Oktober 1999. Hrsg. von Anton Schwob und András Vizkelety unter Mitarbeit von Andrea Hofmeister-Winter. Bern u.a.: Lang 2001. (= Jahrbuch für Internationale Germanistik. Reihe A. 52.)